17.01.2017

Erzbischof Mesrob Krikorian

Am vergangenen Samstag, 14.01.2017 ist unser geistlicher Protektor, Erzbischof der armenisch-apostolischen Kirche, Mesrob Krikorian im Alter von 85 Jahren verstorben. 

 

Wir verlieren einen guten Freund und langjährigen Begleiter der gemeinsam mit uns ein Vorkämpfer der Ökumene in Österreich war.

 

Krikorian wurde als Kind einer Familie von Überlebenden des Völkermords an den Armeniern 1932 im damals französisch verwalteten Aleppo geboren. Nach dem Schulbesuch in Aleppo trat er 1947 in das armenisch-apostolische Seminar im libanesischen Antelias ein. 1953 wurde er zum zölibatären Priester geweiht. In den nächsten Jahren lehrte er Religion, armenische Geschichte, Altarmenisch und armenische Bibliographie an verschiedenen armenischen Bildungsanstalten im Nahen Osten. 1956 erwarb er sein erstes Doktorat. Besondere Aufmerksamkeit erweckten seine sechs Lehrbücher für den Religionsunterricht.

 

1959 konnte er mit einem Stipendium der Gulbenkian-Stiftung sein Orientalistik-Studium an der Universität im englischen Durham beginnen. Im selben Jahr kam er erstmals nach Wien, wo er dann bereits während seines Studiums die armenische Gemeinde betreute. Seine Studien an der University of Durham mündeten in seine große wissenschaftliche Arbeit über "Die Beteiligung der Armenier am osmanischen öffentlichen Leben in Ostanatolien und Syrien von 1860 bis 1908".

 

1962 übernahm Krikorian offiziell als Vardapet die Seelsorge der Wiener armenisch-apostolischen Gemeinde. 1964 wurde die Stiftung "Pro Oriente" von Kardinal Franz König begründet, Mesrob Krikorian war von der ersten Stunde an dabei. Seine Mitarbeit trug wesentlich zum Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zwischen "Pro Oriente" und führenden Bischöfen und Theologen der orientalisch-orthodoxen Kirchen bei. "Pro Oriente" ernannte den armenischen Theologen zum Ehrenmitglied. 1972 bis 1974 wirkte er als einer der führenden Ökumeniker Österreichs auch als Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ). Von 1964 bis 1974 wirkte Krikorian auch als offizieller Vertreter seiner Kirche beim Weltkirchenrat in Genf, zugleich war er auch Seelsorger der armenischen Gemeinde in Athen.

 

Zugleich mit seiner ökumenischen Tätigkeit setzte sich Mesrob Krikorian für den Ausbau der armenischen Seelsorge in Wien ein. 1964 wurden das Haus und Grundstück in der Kolonitzgasse 11 im 3. Bezirk gekauft und hier der Grundstein zur Errichtung eines eigenen Kirchengebäudes gelegt. Die 1967 fertiggestellte Kirche St. Hripsime weihte Katholikos-Patriarch Vazken I. am 21. April 1968 ein. 1972 wurde die armenisch-apostolische Kirche in Österreich offiziell anerkannt, was später auch den Weg für die Verabschiedung des Gesetzes über die Rechtsverhältnisse der orientalisch-orthodoxen Kirchen bahnen sollte.

 

1980 wurde durch die armenische Mutterkirche eine neue Eparchie für Mitteleuropa und Skandinavien in Wien errichtet, die damals auch Deutschland mit einschloss. Mesrob Krikorian - später zum Bischof (1986) und dann zum Erzbischof ernannt - leitete diese Eparchie bis 2011. Durch eine Umstrukturierung 1990 wurde Deutschland aus dieser Eparchie herausgelöst, dafür wurden Tschechien, die Slowakei und Ungarn der Wiener Eparchie zugewiesen. Ein Höhepunkt in der Amtszeit von Erzbischof Krikorian war der Besuch von Katholikos-Patriarch Karekin II. im Jahr 2002, bei dem ein Denkmal zum 1.700-Jahr-Gedenken der Christianisierung Armeniens in Wien eingeweiht wurde, der Standort im 3. Bezirk in unmittelbarer Nähe der Kirche St. Hripsime wurde offiziell in "Armenierplatz" umbenannt.

 

Die Verdienste Krikorians wurden vielfach gewürdigt, u.a. durch die Herausgabe einer "Pro Oriente"-Festschrift zu seinem 60. Geburtstag und die Verleihung der "Nerses Shnorhali"-Medaille durch Katholikos-Patriarch Karekin II. zu seinem 70. Geburtstag. Zu seinem 70. Geburtstag veranstalteten auch die armenische Akademie der Wissenschaften und der "Matenadaran" eine Konferenz zur Würdigung der wissenschaftlichen Arbeit des Erzbischofs.

 

Ab 1981 lehrte Krikorian an der Wiener Universität, u.a. über "Die politische Geschichte der armenischen Nation". Er veröffentlichte zahlreiche Studien zu ökumenischen Fragen und zur Geschichte der armenischen Kirche. Große Wirkung hatte sein 1999 veröffentlichtes Buch über "Franz Werfel und Komitas", in dem er den großen österreichischen Schriftsteller und den indirekt zum Opfer der Völkermords gewordenen armenischen Priester-Komponisten auf dem Hintergrund unveröffentlichter Dokumente über die dramatischen Ereignisse im Osmanischen Reich ab 1915 darstellte.

 

Seit November 2011 stand Erzbischof Mesrob Krikorian unserer Ordensgemeinschaft als geistlicher Protektor vor.

11.04.2014

Prof. Dr. Wil Charles Goodheer

Prof. Dr. Wil Charles Goodheer
Prof. Dr. Wil Charles Goodheer

Am 11.04.2014 erreichte uns die Nachricht, dass unser Ordensbotschafter in den Vereinigten Staaten, unser langjähriger Ordensbruder Prof. Dr. Wil Charles Goodheer in Orlando / Florida verstorben ist.

 

Wil war nicht nur einer unser aktivsten Ordensbrüder, der zusammen mit Confrater Savoff das Priorat in der Ukraine ins Leben gerufen hat, er war auch bemüht unseren Orden wieder in den Vereinigten Staaten neu aufzubauen, da er nach dem Ableben von Erzbischof DeValich unserem ehemaligen Geistlichen Protektor nicht mehr repräsentiert war. Darüber hinaus, war Wil auch ein wichtiges Bindeglied zu unserem Bruderorden, den Knighthospitalorden St. John of Jerusalem, Knights of Malta, wo er im Supreme Council, dem Obersten Beirat des Ordens wirkte.

 

Unermüdlich war Prof. Dr. Wil Charles Goodheer weltweit tätig um den Bedürftigen mit Spenden die wir, bzw. die Knights of Malta gesammelt haben zu übergeben. Stets war er einer der Ersten, die geholfen haben wenn es darum ging zu Nöte zu lindern. Seine Sammelaktionen, Auktionen und Tombolas waren nicht nur effektiv sondern auch unterhaltsam und dienten unserm großen Ziel, helfen zu können.

 

Wir, der Orden der Byzantinischen Ritter vom Heiligen Grab verlieren einen  wichtigen Unterstützer unserer Gemeinschaft, einen langjährigen Freund, Lehrer und Mentor.

07.04.2012

Kardinal Ignace I. Moussa Daoud

Am 07.04.2012 erreichte uns die traurige Botschaft, dass Ignace I. Moussa Daoud, Kardinal der syrisch-katholischen Kirche von Antiochien und emeritierter Präfekt der Kongregation der orientalischen Kirchen im Alter von 81 Jahren verstarb.

 

Unser Ordensfreund wurde am 18.11.1930 in der Nähe von Homs in Syrien geboren, 1954 zum Priester und 1977 zum syrisch- katholischen Bischof von Kairo geweiht. 1994 kehrte Daoud in seine Heimat zurück und wurde im Jahr 1998 zum Patriarchen der syrisch-katholischen Kirche von Antiochien mit Sitz in Beirut geweiht. Im Jahr 2000 berief ihn Johannes Paul II. zum Präfekten der Kongregation für die Ostkirchen. In der bis 2007 währenden Amtszeit, des 2001 in den Kardinalsrang erhobenen ehemaligen Patriarchen, fiel die in seiner Gegenwart im Oktober 2004 in der Benediktinerabtei Einsiedeln abgehaltene Generalversammlung der Catholica Unio.

Kardina Ignace I. Moussa Daoud (links) gemeinsam mit Ordensprälat Monsignore Edmund Dillinger (rechts)
Kardina Ignace I. Moussa Daoud (links) gemeinsam mit Ordensprälat Monsignore Edmund Dillinger (rechts)

Viele von uns denken noch heute an die ergreifende, durch Daoud geleitete Pontifikalmesse mit Eucharistiefeier und die beeindruckende und kraftspendende Predigt durch unseren Ordensprälaten, Monsignore Edmund Dillinger in der Sant‘Anna Kirche in Rom, anlässlich der Investiturzeremonie 2011 zurück.

 

Unserem Orden wird Kardinal Ignace I. Moussa Daoud als ein guter Freund in Erinnerung bleiben. Wir trauern um diesen Verlust und erinnern uns seiner Taten für die christliche Kirche.